Zum Inhalt springen
 Mobil  Wiesenweg 5, 19412 Brüel

Puppenhaus 2015

Sie sind hier: 'Startseite' » Bauprojekte

Dezember 2015

"Opa, kannst du ein Puppenhaus bauen?" So galt die Frage auch gleich als Auftrag, für unsere kleine Enkelin "Lotti" zu ihrem 2. Geburtstag ein Puppenhaus zu bauen. An dieser Stelle muss man erwähnen, Lotti hat im Juni Geburtstag. Also keine Eile, sollte man denken. Opa's, mich inbegriffen, sehen das anders. Da wird sofort los gelegt. Etliche Stunden Recherche im Internet, später der Aufbruch zum Baumarkt. Da noch ziemlich planlos wird erstmal mit dem Zollstock Maß genommen. Immerhin habe ich eine solide handwerkliche Ausbildung und 12 Jahre als Außendienstmitarbeiter auch die Tischlereien in Meckpomm versorgt. Der ungefähre Plan war ja im Kopf. Egal: "Machen sie mal 6 Platten mit 5 mm und 3 Platten mit 1 cm," sagte ich zu dem Verkäufer in der Zuschnitt Abteilung. "Und wie groß?" - "Mach mal ein Meter mal 60!" Der Verkäufer hatte nur Fragezeichen im Gesicht. Also habe ich einen Zuschnitt Plan gebastelt. Und der war der gar nicht so schlecht, ich habe nur eine Platte nachkaufen müssen, besser gesagt habe ich Schnucki, die Auftraggeberin, in den Baumarkt geschickt - sie war gerade in Schwerin. Nachdem ich nun die Basis inkl. einer Flasche Ponal Leim im Korb hatte ging es ans Werk.

Jetzt stand ich also, vor meinem geistigen Auge schon vor dem fertigen Puppenhaus. 100 cm breit, 60 cm tief. Maßstab 1:12, so hatte ich im Internet recherchiert. Die Bauelemente und Treppen hatte ich bereits über Ebay von einem chinesischen Händler erworben. Das kann man zwar auch allein bauen, aber nicht für diesen Preis. Die Treppen liegen um die 15 Euro, die Terrassentüren bei 10 und die Fenster bei 5 Euro. Bedenkt man, dass ich 2 Treppen, 10 Fenster und 4 Terrassentüren verbaut habe, summiert sich das trotzdem. Da diese Teile vorhanden sind und ich quasi das Häuschen um die Bauelemente herum gebaut habe, ergab sich vieles von allein. Die Deckenhöhe war durch die Treppen vorgegeben und ein Fenster lässt sich leichter einbauen, wenn man es in der Hand hat. Geplant schon in dieser Phase eine umfangreiche elektrische Ausstattung. Mussten meine Kinder bei ihrem damaligen Häuschen darauf verzichten, sollte es in diesem Haus an nichts fehlen. Somit entstand auch der Plan für einen Elektrotunnel, der in sich die Trafos und Kabel enthielt. Eine Revisionsklappe oben und ein Loch von unten erleichtern einen späteren Zugriff. Auch die umlaufende LED Beleuchtung war von Anfang an geplant. Das Puppenhaus klebte ich nach dem Zuschnitt erst einmal mit Klebeband zusammen, um die Relationen zu betrachten. Immerhin sollte es ja gut bespielbar werden. So habe ich dann alles wieder zerlegt und die einzelnen Etagen zusammen geleimt. MDF Platten lassen sich wirklich gut verarbeiten.

Ich kam zwischen den Feiertagen gut voran. Offenes Wetter und Temperaturen um die 15 Grad ließen auch ein Arbeiten im Freien zu. Somit wurde das Häuschen grundiert und vorbehandelt. Manche Sachen ergeben sich auch erst beim Basteln. So war mir das Dach einfach zu nackig. Irgendein Belag musste da rauf. Also habe ich im Internet wieder etliche Stunden verbracht, um etwas fetziges zu verarbeiten. Einfach nur anstreichen war doof. Schön also, dass ich diese Bitumen Schindeln fand. Die machen wirklich was her und ließen sich mit Heißkleber und Tacker Klammern gut verarbeiten. Eine Idee ließ mich die Außenfassade mit Struktur Tapete bekleben. Das hatte den Effekt eines Rauputzes. Ich war begeistert. Nun muss ich dazu sagen, ich bin kein Maler. Oder anders, ich hasse es, Maler sein zu müssen. Hier aber war alles anders. Immerhin habe ich alle Tapeten mit Sprühkleber verarbeitet. Was für ein genialer Einfall - dachte ich zumindest. Der Auftrag war ja klar, ein pinkfarbenes Haus sollte es werden. Also ran an den Speck. Malermeister Ludwig half mir bei der Auswahl der Farbe und der Abtönpaste. Die Tapete war trocken und schrie förmlich nach dem rosa Anstrich. Licht an, Heizung und Musik und ‚ne Flasche Bier, das sind die Zutaten für einen erfolgreichen Tag in der Werkstatt. Nun aber kam der erste derbe Rückschlag. Die Tapete löste sich nach dem Anstrich fein säuberlich und vor Wut habe ich alles wieder abgerissen. Scheiß Sprühkleber, Notruf beim Maler Ludwig. Der erkannte am Telefon den Ernst der Lage und war sofort zur Stelle. Ich hoffe, Lotti wird es niemals erfahren.

Januar 2016

Das ist gerade nochmal gut gegangen. Ich habe den "Pfusch am Bau" mit Hilfe von meinem Freund Siegmund Ludwig behoben und wieder einmal gelernt, lass die Finger vom Malern sein. Dann habe ich die LED Stripes verarbeitet. Elektrik und Elektronik sind eher mein Ding, als ein Maler zu sein. 5 m, inklusive dem Zubehör und der Fernbedienung, kosten 20 Euro, 1 cm breit und 5 m lang. Das sah alles super aus und ließ sich gut anbauen. Als ich dann fertig war, gefiel mir die ganze Sache nicht mehr. Die sind einfach zu ungeschützt vor Kinderhänden. Somit musste mein Freund Dieter ran. Dieter hat eine Fa. für Kunststoff Verarbeitung in Dassow und ist ein wahrer Zauberer in seinem Fach. Meine Idee, die LED's einfach verkleiden. Gesagt und getan, es entstanden aus Acryl-Streifen Verkleidungen für die LED Lichter. Und es gefiel mir.

Auf den Bilder zu sehen die LED Stripes mit und ohne Plexiglas Streifen

Ob die kleine Lotti damit zufrieden sein wird weiß ich nicht. Ich jedoch bin es, auf alle Fälle mit der LED Beleuchtung. Heute ist wieder eine Lieferung mit Teilen für das Puppenhaus gekommen. Wieder sind es Lampen und Teile für die Balkonbrüstung sowie der Trafo für die 12V Anlage, die das Puppenhaus mit Elektrizität versorgt. Und es sind wieder einige Stunden ins Land gegangen, um die passenden Tapeten zu finden. Das habe ich in der oberen Etage anders gelöst. Mein Traum war ein Ausblick wie von einer offenen Loggia auf das Meer. Und da kam bei meiner Vision wieder der Dieter ins Spiel. Der hat neben vielen Kunststoff verarbeitenden Maschinen auch einen Plotter und Riesen Drucker. Dieter erkannte sofort meine Vision und hat diese auch fix umgesetzt. Diese Tapete klebte von selbst, mein Glück.

Auf geht es. Es ist Samstag, meine Frau ist arbeiten und ich habe den ganzen Tag frei. Also habe ich mir einen Maler Hut aus einer alten Zeitung gebastelt und ab in die Werkstatt. Ich habe den Schmerz um die abgefallenen Tapeten längst überwunden und die Ursache ergründet. Solche Fehler passieren nur einmal. Tolle Tapeten habe ich mir bestellt. In Pink, mit Bordüre. Typische Kinderzimmertapete mit kleinen Bären. Alle im Maßstab 1:12. Es sei Kinderleicht, stand in der Beschreibung. Ein Kinderspiel quasi. Obwohl ich eigentlich das Malern nicht für mich entdeckt habe, sollte ich heute die große Wende einläuten. Es war zwar ein bisschen fummelig, aber ich arbeitete mich ein. Am Ende des Tages war alles fertig tapeziert und ich mächtig stolz, diesen alten Fluch endlich abgelegt zu haben.

Schön gefeiert haben wir noch, auf den erfolgreichen Tag, alle Zimmer gemalert zu haben. Heute ist Sonntag und werde meiner Lieblingsarbeit nachgehen und die fertigen Zimmer mit Licht versorgen. Dafür habe ich schon den Trafo in den Elektrotunnel eingebaut und den Karton mit dem Elektromaterial auf die Werkbank gestellt. Licht an, Radio und die Heizung ebenso. Ein zufriedener Blick in die 4 Zimmer lies mich erschaudern. Statt einer glatten Tapete nur Falten und Blasen. Ich habe die Schnauze voll. Licht aus, Heizung und Radio aus und ab auf die Couch. Hoffentlich spricht mich keiner an.

Ich habe nachgedacht über den Rest des Wochenendes. Der scheiß Sprühkleber, ich hasse ihn. Ich habe neue Tapeten bestellt. Pink, Bärchen ... ihr kennt das Spiel. Und ... richtigen Tapetenkleister.

Ein erfolgreiches Wochenende liegt hinter mir. Am Freitag ist die Warenlieferung mit den neuen Tapeten eingetroffen. Irgendwie muss es ja klappen, dass die Biester an der Wand bleiben. Diesmal habe ich größere Tapeten bestellt ( http://www.puppenstuebchen.com), so passt ein Bogen für die gesamte Wand. Das letzte Mal waren es A4 Bögen. Fürchterliche Fummelei war das. Und … ich hab schlauerweise den entsprechenden Kleister gleich gebrauchsfertig mitbestellt. Ich gehe auf Nummer sicher und tapeziere am Freitag nur 2 Räume. Erst mal sehen, ob ich diesen verdammten Maler Fluch loswerden kann. Am Samstag zeigte sich dann, dass die Tapeten halten. Also heutiger Stand ist, alles Zimmer tapeziert, 10 Fenster, 4 Innentüren und 4 Terrassentüren eingebaut. Elektrik verkabelt. Sehr gut kauft man auch hier ein http://dresdner-puppenhaus.de. Ein sehr übersichtlicher Shop mit vielen verschiedenen Artikeln rund um das Puppenhaus.

So langsam komme ich in Fahrt mit der Gestaltung der Innenräume. Leider habe ich nicht bedacht, dass die Fenster von innen keine Rahmen haben. Ich habe die Fenster nach dem Tapezieren eingebaut. Abgefressene Ränder ist das Ergebnis. Es sieht Fürchterlich aus. Es kommen noch Gardinen vor, aber dafür bin ich zu sehr Perfektionist. Also kommt der Dieter wieder ins Spiel. Dieter hat einen Super Laser und ich bestelle nach meinem Entwurf Plastik Rahmen. Auch habe ich noch keinen richtigen Abschluss für die Bodenbeläge. Also auch hier weiß Dieter wieder eine Lösung.

Fußleisten von Dieter

Ohne Rahmen

Mit Rahmen

Mir gefällt das mit den Inneren Rahmen an den Fenstern. Komisch, dass die Chinesen da noch nicht drauf gekommen sind. Mittlerweile habe ich den tapezierten inneren Fußboden im Kinderzimmer heraus gerissen. Gefällt mir nicht. Für ein Kinderzimmer muss was anderes her. Ich finde im Internet pinken Plüsch Teppich zum aufkleben. Was soll ich sagen. Es hat sich gelohnt.

Die unteren Räume gefallen mir auch nicht mehr. Nachdem nun der Teppich im Kinderzimmer so schön geworden ist überlege ich, auch die unteren Belege aus Papier wieder heraus zu reißen. Aber, eine Küche mit Teppich ist nicht gut. Ich besorge mir Lack von meinem befreundeten Tischler um die Ecke und lackiere die beiden unteren Fußböden insgesamt 3x. Ich überlege zum ersten Mal, das Puppenhaus selber zu behalten.

Ich habe mittlerweile die ersten Arbeiten an der Gestaltung der Terrasse und des Balkon begonnen. Lange Recherche im Internet, die passenden Balkon Geländer zu finden sind ermüdend. Auch mit den Belägen war ich mir nicht einig. Schon im Vorfeld war ich in Sternberg beim dortigen Raumausstatter Gottschalk ( https://raumausstatter-gottschalk.de/) und habe nach Resten für den Innenausbau gefragt. Er gab mir Gardinen und Linoleum Muster mit. Die habe ich heraus gekramt und für die Balkon Beläge verwendet. Martina, die große Tochter aus Sternberg hat die Gardinen Muster bekommen und bereits Maß genommen. Für die Anbringung habe ich bei Amazon 5 mm dicke Schaschlik Spieße bestellt und nicht auf die Menge geachtet. 200 Stück - nehm ich den Rest dann für .... Schaschlik.

Bereits auf dem linken Bild sieht man wieder so einen Floh, den ich mir in den Kopf gesetzt habe. 2 Straßen Laternen sollten es sein. Die gibt es, Gott weiß warum, nur in Schwarz. Die waren so hässlich, dass ich beschlossen habe, diese weiß zu lackieren. Schon beim auseinander nehmen sind mir die Glocken zerbrochen. So eine Schei .... Aber im Baumarkt wurde ich fündig und habe transparenten PVC Schlauch kurzerhand umfunktioniert. Die Verkäuferin an der Kasse meinte, es hätte noch nie jemand 10 cm von dem Schlauch gekauft. Ansonsten war das eine fürchterliche Fummelei mit diesen Dingern. Insgesamt 3x habe ich sie wieder zerlegt, bis sie aussahen, wie ich es wollte. Auch die Beleuchtung der Terrasse und des Balkon sind fertig. Das erste Zimmer hat Möbel bekommen.

April 2016
Fast zwei Monate war kreative Baupause. Irgendwie kam ich nicht weiter, so eine Art „Bau-Burn-Out. Das größte Problem war, dass ich das Badezimmer vergessen habe. Bei uns Männern ist das ja so eine Sache mit dem zugeben von Fehlern. Dafür können wir aber unheimlich gut um Lob und Anerkennung betteln. Das war es auch, als ich meine Frau in die Werkstatt gelockt hatte um mir wieder ein bisschen Lob abzuholen und sie das alles mit einem Satz kaputt gemacht hat: „Und wo ist das Bad?“ Ihr kennt das Prozedere: Heizung aus, Radio und Licht auch. Feierabend. Ich habe bestimmt 14 Tage die Werkstatt nicht mehr betreten und überlegt, den Fehler zu beheben. Meine Frau ging mit den Worten: „Da baust du ein Puppenhaus ohne Bad, das ist Pfusch am Bau!" Das hat gesessen. Sie hatte ja Recht, das gibt ein Mann doch aber nicht zu. Plan B musste also her. Und so ging es Anfang April wieder ans Werk. Ich hatte einen Plan, eine Kombination von Bad und Schlafzimmer. Das Internet war da nicht wirklich hilfreich und so habe ich improvisiert. Bad Möbel bestellt und erstmal wieder probiert. Die Tapete musste zur Hälfte raus und ein flauschiger Teppich kam rein.

Das hat funktioniert und mein Plan ist aufgegangen. Die Tapeten halten auf Anhieb (da bin ich mittlerweile Spezialist). Es ist Samstag früh und spiele erstmal ein bisschen mit dem Puppenhaus. Was soll ich sagen, habe ich doch glatt schon den ersten Stehpinkler erwischt. Auweia, das wird der auch noch lernen.

Nebenbei habe ich die Küche fertig gestellt, eine moderne Einbauküche. Das Wort „Einbauküche“ sorgte für den nächsten Familieneklat. Meine Frau meinte, ich solle die Möbel der Küche auf keinen Fall festmachen. Ich aber bin der Meinung, in einem richtigen Haushalt ist eine Einbauküche auch fest montiert, genau wie auch das Klo und die Badewanne. War mir egal, hab alles festgeklebt und mich erstmal über das geschaffene Bad in Einheit der Küche gefreut. Ich gehe erstmal wieder Möbel shoppen. Das Kinderzimmer muss eingerichtet werden.

Ich habe wieder Fahrt aufgenommen. Das Kinderzimmer war nicht schwer zu bestücken. Pinke Kinderzimmer gibt es massig im Internet. Egal auch in welcher Preislage. Ich bin fix fündig geworden und zufrieden.

Alle Zimmer sind mittlerweile fast komplett. Meiner Frau gefällt die Kombination von Bad und Schlafzimmer. Trotzdem schwer vorstellbar, wenn man im Bett liegt und der andere sitzt auf dem Klo. Ist ja nur ein Puppenhaus. Ich bin derweil an der Häuserfront vorangekommen. Man darf mich beim shoppen auch nicht alleine lassen. Habe ich doch glatt noch zwei Markisen bestellt. Die Geländer sind angebracht und es geht so langsam in die Schlussphase. ist ja auch bald Geburtstag.

12.06.2016 - Der Geburtstag

Ein halbes Jahr habe ich nun an Lotti's Puppenhaus gewerkelt. Nun, am Vorabend des Geburtstages ist die Übergabe. Alles fein hergerichtet kommt das Häuschen auf den Geschenketisch. Lotti ist sichtlich begeistert und es gibt zum Schluss ein Küsschen für den Opa. Mehr geht nicht.

Herzlichen Glückwunsch

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf „Alle erlauben“ erklären Sie sich damit einverstanden. Weiterführende Informationen und die Möglichkeit, einzelne Cookies zuzulassen oder sie zu deaktivieren, erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Einstellungen